Landesstudie Gewässerökologie - Geländearbeiten an der Riß

DIE GEWÄSSER-EXPERTEN! sind seit 2018 stetig im Rahmen der Landesstudie Gewässerökologie für alle fünf Regierungspräsidien in Baden-Württemberg tätig. Zur Zeit sind wir im Auftrag des Regierungspräsidiums Tübingen an der Riß unterwegs. Seit dem Start der Landesstudien Gewässerökologie haben wir gemeinsam mit der Bietergemeinschaft we4water und den Unterauftragnehmern Limnoplan und dem Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei Jena an insgesamt zehn Gewässern erster Ordnung Rahmenplanungen zur Verbesserung der Gewässerstruktur und Schaffung von Fischhabitaten durchgeführt.

Nach der Sammlung und Auswertung der Grundlagendaten im Projektgebiet fand nun eine umfangreiche Geländebegehung durch unsere zwei Planer*innen der GEWÄSSER-EXPERTEN! statt. Diese diente maßgeblich der Verifizierung von Restriktionen und der Identifikation von Maßnahmenbereichen und ersten Maßnahmenideen.

Die Riß ist über weite Strecken begradigt, verbaut und eingetieft und wird durch beidseitige Dämme sowie urbane Nutzung meist eingeengt. Fischökologisch wertvolle Strukturen, wie beispielsweise Fließrinnen, Rauschen und Gleitufer, entdeckt man selten. Zahlreiche Wehranlagen stauen das Wasser auf und führen zu langen – für viele Wasserorganismen nicht durchgängigen – Rückstaubereichen.

Ihren eigentlichen Charakter, den eines gewundenen bis mäandrierenden Flusses mit Schotter- und Kiesbänken, hat die Riß weitestgehend verloren. Dies soll sich nun ändern. Mit Hilfe der Instrumente der Landesstudie Gewässerökologie soll die Riß wieder in einen naturnahen Zustand überführt werden. Dass das möglich ist, zeigen die Abschnitte oberhalb von Rißtissen und Biberach. Hier erreicht die Riß die Gewässerstrukturklassen 2 (kaum verändert) und 3 (mäßig verändert). Das Potenzial der Riß lässt sich auch gut in der Referenzstrecke unterhalb von Gutenzell-Hürbel an der Rot erahnen. Dieser Bereich an der Rot stellt einen der letzten Gewässerabschnitte in Baden-Württemberg dar, welcher nie verbaut/begradigt wurde und somit dem ursprünglichen Strukturzustand entspricht (s. die beiden linken Fotos oben).

Durch die Geländebegehung haben wir bereits erste Ideen für potenzielle Maßnahmen gesammelt und dürfen jetzt kreativ werden. Jetzt starten wir in die intensive Erarbeitungsphase der Rahmenplanung.

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