Landesstudie Gewässerökologie - Geländearbeiten an der Jagst

Wir freuen uns sehr, dass DIE GEWÄSSER-EXPERTEN! im Rahmen der Landesstudie Gewässerökologie erneut an der Jagst tätig sein dürfen. Nach dem erfolgreich abgeschlossenen Pilotprojekt (2018-2019) an der Jagst im Wasserkörper WK 4802, einem Mittelgebirgsfluss im Norden Baden-Württembergs, sind wir nun im flussaufwärts liegenden Wasserkörper WK 4801 aktiv. Dieser zählt zu einem von vier Gewässern, die im Rahmen der Landesstudie von der Bietergemeinschaft we4water derzeit bearbeitet werden: Murg, Elz, Aitrach und Jagst.

Für eine erste Übersicht an der Jagst erfolgte im März und April im Auftrag des Regierungspräsidiums Stuttgart bereits eine Befliegung mittels Multikopter. Bei der Befliegung wurden Senkrechtluftbilder und später georeferenzierte Luftbildmosaike erstellt, welche nun als Planungsgrundlage dienen. Um sich einen näheren Eindruck der Jagst im derzeitigen Zustand zu verschaffen, folgte Anfang Mai eine umfangreiche Geländebegehung durch DIE GEWÄSSER-EXPERTEN! Diese diente maßgeblich der Findung von Maßnahmenbereichen und ersten Maßnahmenideen. Hierfür wurde u. a. die Gewässerstrukturkartierung und der Uferverbau überprüft, die Durchgängigkeit von Querbauwerken kontrolliert und die Länge von Rückstaubereichen verifiziert.

Die Jagst zeigt sich durch die beinahe durchgängig verbauten Ufer über weite Strecken stark eingetieft. Es ist kaum Strömungsdiversität oder Breiten- und Tiefenvarianz zu erkennen. Fischökologisch wertvolle Strukturen, wie beispielsweise Fließrinnen, Rauschen und Gleitufer entdeckt man selten. Zahlreiche Wehranlagen stauen das Wasser auf und führen zu langen – für viele Wasserorganismen nicht durchgängigen – Rückstaubereichen.

Natürlicher Weise liegt die Jagst zwar in einem kastenförmigen Gewässerbett, ihren eigentlichen Charakter eines gewundenen bis mäandrierenden Flusses hat sie jedoch weitestgehend verloren. Dies soll sich nun ändern. Mit Hilfe der Instrumente der Landesstudie Gewässerökologie soll die Jagst wieder in einen naturnahen Zustand überführt werden. Dass das möglich ist zeigen die sog. „Saverwanger Mäander“ oberhalb Ellwangens (Referenzstrecke mit Gewässerstrukturklasse 2). Wir haben bereits erste Ideen für potenzielle Maßnahmen gesammelt und dürfen jetzt kreativ werden.

Ansprechpartner für das Projekt sind Herr Nienhaus, Frau Greger und Frau Zülich. Als Projektpartner sind das umweltbüro essen, chromgruen, GIS-WORKS unserer Kooperation we4water eingebunden. Als Unterauftraggeber unterstützt uns Herr Dr. Staas vom Büro Limnoplan als fischökologischer Experte.

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